Evangelische Kirchengemeinde Hilden/ Rheinland – Erlöserkirche
Die Große Weihnachtskrippe
Anschauliche Heilsgeschichte, Glaubensbotschaft, tiefe Symbolik und liebevolle Details
Der Baumpflanzer
An kaum einer der anderen Figur kann man so deutlich sehen, dass die Krippe der Erlöserkirche eine lebendige, sich von Tag zu Tag verändernde Krippenlandschaft ist wie an unserer im Jahr 2022 neu entstandenen Figur des Baumpflanzers.
In der Abfolge ist im Laufe der Krippensaison zu sehen, wie er mit der Schaufel das Loch gräbt, den Setzling hineinstellt, ihn mit einem Pflock ausstattet und anbindet, das Pflanzloch wieder zuschaufelt und ihn schließlich angießt.
Jede unserer Figuren will betrachtet, meditiert werden. Dabei kann es durchaus passieren, dass uns ganz unterschiedliche Assoziationen zu den Figuren in den Sinn kommen!
Auch wenn das angebliche Luther Zitat „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ wohl ein sogenanntes Kuckuckszitat (d.h ein untergeschobenes, fälschlicherweise zugeordnetes Zitat) ist, drückt es doch ganz gut einen Aspekt christlichen Glaubens evangelischer Prägung aus.
Für die Anregung dieser Figur war mir - Pfarrer Rönsch - mehr das das jüdische Fest Tu Bischwat wichtig. Dieses auch als das Neujahrsfest der Bäume bezeichnete Fest wird gefeiert am 15. Tag des jüdischen Monats Schwat, zumeist Mitte bis Ende Januar. An diesem Fest werden die Früchte des Landes verzehrt und traditionell Bäume gepflanzt, ganze israelische Schulklassen ziehen aus und pflanzen einen Baum. Oft handelt es sich hierbei um einen Oliven- oder Mandelbaum wie bei unserem Baumpflanzer.
„Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt, ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt“, dichtete Schalom Ben Chorin mitten im zweiten Weltkrieg. Gerade im Jahr der Entstehung unseres Baumpflanzers ist dies ein ganz aktueller und wesentlicher Text.
Weitere Bilder: